Was ist eine Landingpage und wie hilft sie Ihrer Recruiting-Strategie?

Was genau steckt hinter dem Konzept? Welche Merkmale zeichnen eine gute Landingpage aus – und wie lassen sich diese gezielt für HR-Zwecke einsetzen? Genau darum geht es in diesem Beitrag. Wir zeigen, worauf es ankommt und wie Sie Ihre Recruiting-Landingpages optimal nutzen – mit praxisnahen Beispielen und hilfreichen Tipps.
Definition und Besonderheiten von Landingpages im Recruiting
Der Begriff „Landingpage“ stammt aus dem Marketing: Gemeint ist eine Seite, auf der Nutzer:innen landen, nachdem sie auf einen bestimmten Link geklickt haben – etwa aus
- sozialen Netzwerken,
- Online-Anzeigen oder
- Blogbeiträgen.
Wichtig: Eine Landingpage ist nicht einfach nur eine Seite, auf der man „ankommt“. Sie ist gezielt auf Conversion ausgelegt, um Besucher:innen in konkrete Leads zu verwandeln.
Wie sieht eine Landingpage aus?
Eine Landingpage ist eine eigenständige Webseite – losgelöst vom klassischen Aufbau mit Menü, Footer oder interner Navigation. Sie ist meist kurz, kommt direkt auf den Punkt und konzentriert sich auf ein einziges Thema.
Im Unterschied zu herkömmlichen Websites oder Microsites, die aus mehreren Seiten bestehen, verfolgt die Landingpage ein klares Ziel: eine konkrete Aktion bei den Besuchern auszulösen. Alles auf der Seite – vom Design über die Inhalte bis hin zur Überschrift und dem Call-to-Action – ist darauf ausgerichtet.
Typische Ziele können sein:
- ein Kauf oder Abo,
- eine Kontaktaufnahme,
- ein Download oder
- die Anmeldung zum Newsletter.
Landingpages im Recruiting: Was ist anders?
Das Grundprinzip bleibt gleich – auch im Recruiting geht es darum, die Besucher einer Landingpage zu überzeugen und zu einer bestimmten Handlung zu bewegen. Nur: Statt Leads für den Vertrieb zu generieren, sollen hier Bewerbende gewonnen werden.
Recruiting-Landingpages denken Kandidat:innen wie Kund:innen – ein zentraler Ansatz im Recruitment Marketing, der nicht unterschätzt werden sollte.
Im Vergleich zur Unternehmens- oder Karriereseite unterscheiden sich Recruiting-Landingpages in mehreren Punkten. Sie sind oft:
- stärker auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten,
- auf einzelne Stellen oder Jobprofile fokussiert,
- auf einen bestimmten Standort ausgerichtet oder
- rund um eine konkrete Recruiting-Maßnahme aufgebaut – z. B. ein Empfehlungsprogramm, eine Karrieremesse oder das Campus-Recruiting.
Gerade bei größeren Unternehmen mit vielen offenen Stellen können auch mehrere dieser Aspekte gleichzeitig zusammenkommen. Das Ziel: klar abgegrenzte Zielgruppen möglichst direkt und persönlich ansprechen – mit passgenauen Inhalten, auffälligem Design und einer durchdachten Nutzerführung.
Warum Landingpages im Recruiting sinnvoll sind?
Landingpages sind eine perfekte Ergänzung zur Karriereseite – vor allem, wenn es darum geht, bestimmte Zielgruppen zu adressieren und gezielt zu einer Aktion zu bewegen.
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Gerade bei spezifischen Aufgaben spielen Landingpages daher ihre Stärken aus: Sie sind darauf ausgelegt, Kandidat:innen zum Handeln zu bewegen. Entsprechend vielseitig lassen sie sich im Recruiting einsetzen – zum Beispiel für:
- Bewerbungen,
- Initiativbewerbungen,
- Event-Anmeldungen,
- Talentpool-Registrierungen oder
- Mitarbeiterempfehlungen
Natürlich lassen sich diese Ziele nur mit einer optimal funktionierenden Landingpage erreichen. Wie das gelingt, erfahren Sie weiter unten in diesem Beitrag.
Gut zu wissen: Viele Unternehmen haben zwar eine Karriereseite – nutzen das Potenzial von gezielten Landingpages aber kaum. Gerade das kann Ihnen einen klaren Vorsprung verschaffen.
Landingpages können die digitale Candidate Journey verbessern
Auf einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt reicht es nicht mehr, einfach nur Stellen auszuschreiben. Wer gute Leute gewinnen will, muss sich von der Konkurrenz abheben – und den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich machen. Genau hier setzen Landingpages an: Sie schaffen ein personalisiertes, ansprechendes Erlebnis und passen sich flexibel an jede Recruiting-Kampagne an.
Hier einige Beispiele, wie Landingpages die Candidate Experience verbessern:
Kürzere Wege, klarere Botschaften
Landingpages reduzieren die Zahl der Klicks und Entscheidungen. Statt vieler Unterseiten gibt es nur eine klare Message und eine gezielte Aktion – ideal für eine schlanke, intuitive Candidate Journey und die direkte Interaktion mit Ihrer Arbeitergebermarke.
Mobil optimiert und schnell in der Interaktion
Eine Landingpage kommt direkt zur Sache – das erleichtert es, kurze und prägnante Texte zu erstellen, die auf kleinen Smartphone-Bildschirmen besonders gut funktionieren – das bevorzugte Endgerät vieler Jobsuchender. Weil zusätzliche Menüs oder Navigationselemente wegfallen, entstehen keine unnötigen Hürden – Besucher:innen können sich sofort auf den Call-to-Action konzentrieren.
Individuelle Ansprache
Eine Landingpage kann genau auf eine bestimmte Zielgruppe oder Stelle zugeschnitten werden – in Ton, Bildsprache und Inhalt. Das schafft Nähe und Relevanz – und spricht Bewerbende direkt in ihrer Lebensrealität an.
Mehr aus Kampagnen herausholen
Werbeanzeigen auf Google oder LinkedIn entfalten ihre volle Wirkung, wenn sie auf eine speziell abgestimmte Landingpage führen. Warum? Weil die Aussage der Anzeige direkt auf der Landingpage wieder aufgenommen wird – ganz oben, im sichtbaren Bereich.
Erfolg messbar machen
Mit modernen Landingpage-Tools lassen sich Seiten einfach tracken – z. B. nach Visits, der der Conversion Rate. So erkennen Sie, was effektiv funktioniert – und was noch besser werden kann.
Welche Inhalte gehören auf eine Recruiting-Landingpage?
Recruiting Landing Page Essentials
Ob Inhalte oder Funktionen – einige Elemente sind für eine Recruiting-Landingpage unerlässlich:
Ein klarer, prägnanter und gut sichtbarer Call-to-Action-Button
- Eine Landingpage braucht nur einen CTA – dieser darf mehrfach auf der Seite auftauchen, aber nicht übertrieben oft.
- Halten Sie den CTA kurz: idealerweise zwei bis vier Wörter, keine ganzen Sätze.
- Beginnen Sie mit einem Aktivverb, das deutlich macht, was passiert und zum Klicken animiert – zum Beispiel: Melden Sie sich an / Registrieren Sie sich / Entdecken Sie unser Jobangebot.
Ein schlankes Bewerbungs- oder Anmeldeformular
- Fragen Sie nur das Nötigste ab. Lange Formulare schrecken Besucher ab. Konzentrieren Sie sich auf die wirklich wichtigen Angaben.
- Achten Sie darauf, dass nicht nur die Seite, sondern auch das Formular auf allen Geräten gut funktioniert – besonders auf Smartphones.
- Vergessen Sie nicht die obligatorischen Informationen und die Einwilligung zur Datenerhebung und -verarbeitung, um die DSGVO einzuhalten.
- Nutzen Sie eine kurze Einleitung, um zu erklären, warum das Formular ausgefüllt werden soll – und welchen Vorteil Bewerbende davon haben.
Tipp: Wenn der Hauptfokus Ihrer Landingpage auf Terminvereinbarungen liegt – etwa für Interviews oder Kennenlerngespräche bei Events – binden Sie statt eines klassischen Formulars einfach einen digitalen Kalender ein.
Kurze, prägnante Überschriften und Sätze
- Jedes Wort zählt! Auf einer Landingpage muss jeder Satz einen Zweck erfüllen – er soll informieren, motivieren oder Vertrauen schaffen.
- Formulieren Sie zielgruppengerecht! Azubis ticken anders als Führungskräfte – Tonfall, Wortwahl und Inhalte sollten immer zur angesprochenen Personengruppe passen.
- Machen Sie die Vorteile einer Kontaktaufnahme gleich zu Beginn klar: Der Nutzen für Bewerbende sollte direkt im Titel oder ersten Satz erkennbar sein. Beispiel: „Jetzt Teil des Marktführers in der Kreislaufwirtschaft werden – als Vertriebsmitarbeiter:in mit Sinn und Perspektive.“
Vertrauen stärken – mit Bestätigungselementen
- Auch die beste Argumentation überzeugt nur, wenn Bewerbende Ihnen vertrauen. Deshalb braucht jede Landingpage Belege, die Ihre Aussagen untermauern.
- Zahlen wirken: Daten, Fakten und Kennzahlen schaffen Glaubwürdigkeit – und sind oft überzeugender als lange Erklärtexte.
- Zitate von Mitarbeitenden oder Führungskräften geben authentische Einblicke und machen Ihre Landingpage nahbar.
- Bewertungen und Erfahrungsberichte von externen Referenzseiten sorgen für zusätzliches Vertrauen.
Tipp: Warum nicht direkt ins Gespräch kommen? Ein gut eingerichteter Chatbot kann gezielt auf Fragen Ihrer Zielgruppe eingehen und bietet schnelle Hilfe. Nicht nur auf Karriereseiten, sondern auch auf Landingpages ein echter Pluspunkt!
Ansprechende, personalisierte Bilder
- Bilder transportieren Emotionen, wecken Interesse und machen Ihre Landingpage lebendig und glaubwürdig. Mindestens ein Bild ist Pflicht: Seiten ohne visuelle Elemente wirken schnell trocken. Ein aussagekräftiges Bild hingegen steigert die Aufmerksamkeit.
- Verzichten Sie auf Stockfotos, die Ihre Landingpage unpersönlich wirken lassen und Ihren Zielgruppen keine emotionalen Informationen liefern. Zeigen Sie die menschliche Seite Ihres Unternehmens.
- Setzen Sie auf authentische Motive: Fotos aus Ihrem Arbeitsalltag – mit echten Mitarbeitenden, Büros oder Teammomenten – machen Ihre Botschaft greifbar und sympathisch.
- Nutzen Sie Videos, wenn es sich anbietet. Ein kurzer Clip kann komplexe Inhalte vermitteln, die im Text zu viel Raum einnehmen würden.
Tipp: Wenn sich Ihre Landingpage an eine bestimmte Region richtet, zeigen Sie relevante Orte. Das vermittelt Vertrautheit – und signalisiert, dass Sie Ihre Zielgruppe wirklich kennen.
Beispiele für zielgerichtete Recruiting-Landingpages
Landingpages lassen sich passgenau auf verschiedene Recruiting-Ziele zuschneiden. Hier drei typische Szenarien – inklusive möglicher Inhalte:
Für einzelne Jobprofile oder Schlüsselpositionen
Wenn Sie gezielt eine bestimmte Rolle besetzen möchten – zum Beispiel Entwickler:in oder Sales-Profi – kann eine Landingpage genau darauf ausgerichtet sein. Mögliche Inhalte sind:
- Eine kurze, klare Beschreibung der Position und der wichtigsten Aufgaben.
- Die Vorteile, die genau diese Rolle in Ihrem Unternehmen bietet.
- Ein vereinfachtes Bewerbungsformular.
Für Recruiting-Events
Veranstaltungen rund um die Personalgewinnung lassen sich perfekt über eine Landingpage bewerben. Diese sollte:
- Die Veranstaltung kurz vorstellen – mit Ort, Zeit und Zielgruppe.
- Speaker, Hosts oder besondere Gäste hervorheben.
- Eine direkte Anmeldung ermöglichen – am besten mobilfreundlich.
Für Employer-Branding-Kampagnen
Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur zeigen wollen, funktioniert eine Landingpage auch als Bühne für Ihre Arbeitgebermarke. Zum Beispiel mit:
- Erfahrungsberichten von Mitarbeitenden zu bestimmten Aspekten des Unternehmens.
- Videos, die echte Einblicke in Büros, Meetings oder Events geben.
- Zertifizierungen und Auszeichnungen wie „Top Arbeitgeber“ oder „Happy Trainees“, die Ihre Arbeitgeberqualität unterstreichen.
Gut zu wissen:
Diese Beispiele zeigen nur einen kleinen Ausschnitt – je nach Zielgruppe und Kampagne sind viele weitere Varianten denkbar. Auch die Reihenfolge und Gewichtung der Inhalte kann entscheidend sein.
Wie integrieren Sie Landingpages in Ihre globale Recruiting-Strategie?
Auch wenn sie auf den ersten Blick losgelöst wirken: Landingpages dürfen keine Einzelaktionen sein. Damit sie wirken, müssen sie vollständig in Ihre übergeordnete Recruiting-Strategie eingebettet sein.
Recruiting-Landingpage & Ihre Talent-Acquisition-Strategie
Eine Landingpage sollte nie einfach „nebenbei“ entstehen. Sie braucht ein klares Ziel, das sich aus Ihrer Recruiting- und Kommunikationsstrategie ergibt.
Starten Sie mit ein paar grundlegenden Fragen:
- Welche Stellen müssen kurzfristig – und welche langfristig – besetzt werden?
- Wie sieht Ihre vorausschauende Recruiting-Strategie aus?
- Wie bleiben Sie mit früheren Bewerbenden in Kontakt?
- Ist Ihre Arbeitgebermarke stark und sichtbar genug?
Die Antworten helfen Ihnen, Prioritäten zu setzen. Auf dieser Basis können Landingpages gezielt eingesetzt werden – z. B. für:
- Schnelle Besetzung einzelner Positionen => Branchen-Landingpage
- Aufbau und Erweiterung Ihres Talentpools, um sich auf zukünftige Einstellungen vorzubereiten => Landingpage für Initiativbewerbungen
- Bewerbung des internen Empfehlungsprogramm => Landingpage für die Empfehlung von Kontakten – auch für Externe
- Einladung von Talenten aus Ihrer Branche zu einer Jobmesse => Landingpage für Veranstaltungen
Recruiting-Landingpage & Ihre Karriereseite
In vielen Fällen lassen sich Landingpages mit denselben Tools erstellen wie Karriereseiten – etwa über das CMS Ihres Karriereportals oder direkt im ATS bzw. CRM (Candidate Relationship Management). Auch wenn Landingpages technisch eigenständig sind, sollten sie sich nahtlos in Ihre digitale Arbeitgeberwelt einfügen. Das bedeutet: ein einheitlicher Auftritt. Achten Sie darauf, dass Landingpages und Karriereseite auf denselben Grundlagen basieren:
- Design: Wiedererkennbare Gestaltung im Corporate Design – mit Logo, Farben, Schriften etc.
- Stellenbeschreibungen: Einheitlicher Stil und Aufbau – egal ob auf der Karriereseite oder auf der Landingpage.
- Employer Branding: Werte, Botschaften und Tonalität sollten stimmig und konsistent sein.
Recruiting-Landingpage & Advertising
Recruiting-Landingpages sind in der Regel nicht für Suchmaschinen optimiert. Sie sollen nicht organisch über Google & Co. gefunden werden – sondern gezielt über andere Kanäle angesteuert werden. Daher auch der Name: Landingpage – hier „landet“ man nach einem Klick.
Kampagnen zur Talentgewinnung müssen immer als Ganzes betrachtet werden und die Landingpage ist ein Teil davon. Für maximale Wirkung braucht es ein durchdachtes Zusammenspiel aller Elemente. Zum Beispiel:
- Ein Bedarf → ergibt ein klares Ziel
- Ein Ziel → verlangt eine prägnante Botschaft
- Eine Botschaft → wird in eine Anzeige übersetzt (gerne in mehreren Varianten zum Testen)
- Die Anzeige → läuft über verschiedene Kanäle: Social Media, Jobbörsen, Newsletter, QR-Codes, Google Ads, E-Mails, Signaturen usw.
- Jeder Kanal → führt zu einer passenden Landingpage, die gezielt zur Konversion einlädt
Eine Landingpage kann das Endergebnis mehrerer Kommunikationsmaßnahmen sein, die sich an potenzielle Kandidat:innen richten.
Konvertieren, tracken, nachfassen – was nach dem Klick kommt
Ist Ihre Landingpage konversionsstark? Werden Ihre Besucher zu Bewerbenden? Herzlichen Glückwunsch! Aber wie geht es jetzt weiter? Damit Ihr Recruiting-Prozess nicht ins Leere läuft, sollten Sie sich schon vor dem Start Gedanken darüber machen, wie Sie neue Kontakte erfassen, verwalten und weiterentwickeln.
Drei Punkte sind dabei besonders wichtig:
- Ergebnisse tracken & Kontakte zuordnen
Ihr Landingpage-Tool sollte mit Ihrem digitalen Recruiting-Ökosystem vernetzt sein – also mit ATS, CRM oder HRIS. So können Sie nachvollziehen, welcher Kontakt über welche Landingpage kam – und dessen weitere Candidate Journey nahtlos verfolgen.
- Wissen, was die Kandidat:innen wissen
Hat Talent bereits über eine Landingpage eine bestimmte Aktion durchgeführt (z. B. eine Anmeldung oder Bewerbung), sollten Sie das nachvollziehen können. So vermeiden Sie Redundanzen – und können gezielt neue, passende Inhalte nachreichen.
- Landingpages laufend optimieren
Analysieren Sie, was funktioniert – und was nicht. Erreicht Ihre Branchen-Landingpage z. B. zu breite Zielgruppen? Dann schärfen Sie Ihre Botschaft oder Anzeige. Ergänzen Sie bei Bedarf zusätzliche Handlungsoptionen – etwa einen Zweit-CTA wie „Alle offenen Stellen ansehen“, „Initiativ bewerben“ oder „Newsletter abonnieren“.
Erfahren Sie mehr: Conversion und Rekrutierung, worüber sprechen wir?