
Auf dem Personalmarkt herrscht ein großer Mangel an Arbeitskräften, und zwar quer durch alle Branchen und Berufsgruppen. Einige Unternehmen suchen nach Profilen mit sehr speziellen Kenntnissen. Mitarbeiterempfehlungen können eine mögliche Lösung sein, um Einstellungsprozesse zu verkürzen und zu optimieren. Es geht nicht mehr um Masse, sondern darum, über das Netzwerk der Mitarbeitenden DIE richtige Person zu finden. Wie ist der aktuelle Stand in den Unternehmen? Funktioniert der Recruiting-Kanal tatsächlich so gut, wie man sich das vorstellt?
Die wichtigsten Zahlen zum Thema Mitarbeiterempfehlungen
In einer Umfrage des französischen Führungskräfteverbands APEC aus dem Jahr 2017 gaben 7 von 10 Recruiter:innen an, bei der Personalbeschaffung auf Mitarbeiterempfehlungen zu setzen. Im Jahr 2019 kletterte diese Zahl auf 89 % (QAPA-Umfrage).
64 % der Recruiter:innen sind übrigens der Meinung, dass durch Mitarbeiterempfehlungen qualifiziertere Bewerbungen eingehen. Dadurch erhält man schneller Zugang zu passenden Profilen, verringert das Fehlerrisiko und spart beim Einstellungsprozess Zeit (und Geld). Laut einer Studie von MyRHline kommen bis zu 40 % der Neueinstellungen durch Mitarbeiterempfehlungen zustande, womit dieser Recruiting-Kanal zu den zuverlässigsten zählt.
Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen
In der QAPA-Umfrage von 2019 heben Recruiter:innen 5 zentrale Vorteile eines Mitarbeiterempfehlungsprogramms hervor:
- kürzere Time to Hire (89 %)
- geringere Cost of Hire (76 %)
- besser qualifizierte Profile (59 %)
- höherer Fit zwischen Kandidat:innen und Unternehmen (43 %)
- schnelleres Onboarding (19 %)
Mitarbeiterempfehlungen: Bewerbungen mit mehr Qualität
Mitarbeiterempfehlungen verschaffen Ihnen Zugang zu qualitativ hochwertigeren Profilen. Im Durchschnitt genügen 10,4 empfohlene Bewerber:innen, um die passende Person für eine Stelle zu finden. Auf Jobbörsen braucht es dagegen 100 Bewerbungen (Quelle: Taleez). 25 % der Neueinstellungen kommen durchschnittlich durch Mitarbeiterempfehlungen zustande (APEC).
Kürzere Einstellungsprozesse durch Mitarbeiterempfehlungen
Die Einstellungsprozesse sind bei Mitarbeiterempfehlungen schneller: Im Gegensatz zu durchschnittlich 60 Tagen bei einer Stellenbesetzung auf klassischem Wege sind bei Mitarbeiterempfehlungen nur 20 Tage erforderlich.
Empfohlene Mitarbeitende haben weniger Fluktuation
Mehreren Studien zufolge führen Mitarbeiterempfehlungen zu einer geringeren Fluktuation, da die richtigen Personen schnell gefunden und leichter integriert werden können. 47 % der empfohlenen Mitarbeitenden sind laut einer Jobvite-Studie nach drei Jahren immer noch im Job (gegenüber 39 % der Mitarbeitenden, die sich über die Karriereseite beworben haben, und 14 % der Mitarbeitenden, die sich über Jobbörsen beworben haben).
Grundlagen der Mitarbeiterempfehlungen auf einen Blick
Mitarbeiterempfehlungen sind eine gängige Methode zur Personalbeschaffung. Ziel ist es, über das Netzwerk Ihrer Mitarbeitenden geeignete Kandidat:innen zu finden anstatt über Jobbörsen oder andere externe Quellen. Man kann auch von Vermittlung sprechen.
Es handelt sich um eine effiziente Recruiting-Methode, die sich besonders für die Akquise von Profilen eignet, die auf dem Arbeitsmarkt nicht aktiv oder sichtbar sind, d. h. von „passiven Bewerbenden“.
Interne Belohnungen für Mitarbeiterempfehlungen
65 % der Unternehmen bieten Mitarbeitenden, die ein neues Talent vermitteln, eine Prämie an. Bei 63 % der Unternehmen liegt die Prämie bei unter 1.000 € (QAPA-Umfrage).
Bei den restlichen 35 % werden die Mitarbeitenden in Form von Geschenkboxen, Wellness-Gutscheinen, Goodies, zusätzlichen Urlaubstagen oder Spenden an gemeinnützige Organisationen belohnt (Quelle: MyRHLine).
Welche Profile werden am häufigsten empfohlen?
Mitarbeiterempfehlungen werden genutzt, um genau definierte Profile zu finden. Bei der Einstellung von Juniorprofilen kommen daher nur in 2 % der Fälle Mitarbeiterempfehlungen zum Einsatz.
Was die einzelnen Branchen betrifft, so stehen Mitarbeiterempfehlungen in der IT-Branche mit 68 %, im Bereich R&D mit 53 % und in der Transportindustrie mit 46 % an erster Stelle (APEC-Studie 2017). Meist handelt es sich um eher seltene Profile, die nur schwer über einen anderen Sourcing-Kanal zu finden sind!