[Video & Infografik] Recruiting 2023: Trends, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen

Louis Coulon

Bis 2030 werden auf dem europäischen Arbeitsmarkt rund 15 Millionen Talente fehlen. Düstere Aussichten. Seit nunmehr über drei Jahren steigt die Zahl der unbesetzten Stellen kontinuierlich an. Selbst von der aktuellen Wirtschaftskrise zeigt sich der Fachkräftemangel weitgehend unbeeindruckt. Das erhöht den Druck auf die Talentbeschaffung zusätzlich, denn ein gebremstes Wirtschaftswachstum bleibt auch hier nicht ohne Folgen für Budgets und Investitionen.

Die Herausforderungen für die kommenden Monate sind also mehr als
sportlich: Zum einen muss sich Recruiting mit neuen, klugen Strategien auf einen
zunehmend passiven Bewerbermarkt einstellen, gleichzeitig müssen Ressourcen noch
effizienter eingesetzt werden. Bei all dem gehören aber auch die Arbeitsbedingungen
erschöpfter Recruiter:innen auf den Prüfstand, will man Kündigungen vermeiden.

Investitionen in Talent Pool, Personalisierung und Technologie haben Priorität

Klar ist, HR wird in diesem Jahr zur Top-Priorität für Unternehmen. Auf Basis einer umfassenden Marktanalyse und einer Umfrage unter 1.221 HR-Profis haben wir fünf zentrale Recruiting-Challenges definiert. Die gute Nachricht: Für jedes Problem gibt es auch mindestens eine Lösung. Hier sind unsere Handlungsempfehlungen:

Passivem Bewerbermarkt mit proaktivem Recruiting begegnen

Warten Sie nicht länger Bewerbungen, die ohnehin nicht eintreffen. Talente verhalten sich heute zunehmend passiv. Sie suchen nicht ambitioniert nach einem neuen interessanten Job, sie vertrauen darauf, dass der passende Job zu ihnen kommt. Der aktive Part kommt dem Recruiting zu. Suchen, ansprechen, überzeugen – das alles ist zeit- und kostenaufwendig. Hinzu kommt, dass Stellen häufiger nachbesetzt werden müssen. Konnte die Generation der Babyboomer noch eine Betriebszugehörigkeit von durchschnittlich acht Jahren vorweisen, hält es Vertreter der GenZ gerade einmal 1,2 Jahre im gleichen Job. Müssen Sie aber bei jeder Besetzung erst auf die Suche nach dem Heuhaufen gehen, um darin die berühmte Nadel zu finden, werden Personalengpässe weiter zunehmen.

#1 Bauen Sie Talentpools auf

Sie brauchen schnelle und flexible Sourcing-Strategien, um ein proaktives Recruiting zu entwickeln und gleichzeitig den RoI der Recruiting-Maßnahmen zu steigern. Der nachhaltige Aufbau eines Talent Pools ist daher eine Fokusaufgabe für 2023. In diesem können Kandidatendaten zentral gespeichert werden. Recruiter:innen sind bei einer offenen Vakanz in der Lage, passende Talente aus diesem Datenschatz proaktiv anzusprechen.

Lineares Recruiting durch individuelle Candidate Journeys ersetzen

Kandidat:innen verhalten sich nicht nur zunehmend passiv, sie stellen auch höhere Anforderungen an einen individuellen Auswahl- und Einstellungsprozess. Rund drei Viertel der Bewerber:innen fühlen sich von der Jobsuche gestresst. Sie wünschen sich zügige und auf sie zugeschnittene Bewerbungsverfahren, die im Idealfall nicht länger als einen Monat dauern sollten. Die Realität sieht leider anders aus: Die Hälfte der Unternehmen schafft es bis heute nicht, innerhalb von zwei Wochen auf eine eingegangene Bewerbung zu antworten. Und statt Online-Bewerbungen zu vereinfachen, benötigen Europäer:innen im Schnitt 27 Klicks, um sich über eine Karriereseite zu bewerben. Arbeitgebern ist bewusst, dass sie Nachholbedarf haben. Trotzdem wählen sie häufig den falschen Ansatz und versuchen mit streng linearen Recruiting-Abläufen die Time-to-hire zu verkürzen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt stattdessen in einer möglichst vielfältigen Candidate Journey.

#2 Fördern Sie Diversität von Touchpoints!

Keine Candidate Journey gleicht mehr der anderen und gerade passive Kandidat:innen kommen meist über Umwege zum Job. Unternehmen müssen in die Diversität ihrer Touchpoints und Recruiting-Kanäle investieren, um Talente zügig dort abzuholen, wo sie in ihrer Journey stehen. Smarte Karriereseiten mit personalisiertem Informationsangebot, ein interaktiver Austausch, aber auch Employer Branding über Botschafterprogramme oder Recruiting über Mitarbeiterempfehlung (Employee Advocacy) sind wichtige Ansätze, die ganz nebenbei auch die Talent Pools für den proaktiven Ansatz füllen.

Zeitintensive Arbeitsabläufe effizienter gestalten

Proaktives Recruiting und eine individuelle Bewerberansprache – dafür bleibt im normalen Arbeitsalltag kaum Zeit. Der besteht nämlich bei den meisten Recruiter:innen aus zeitraubenden Routine-Tätigkeiten. Die größten Zeitfresser sind für knapp die Hälfte der Befragten das Sichten von Lebensläufen und das Active Sourcing in verschiedenen Datenbanken. Aber auch Kandidaten-Assessments zu planen und durchzuführen kostet viel Zeit, die an anderer Stelle fehlt.

#3 Automatisieren Sie Routine-Tätigkeiten

Mit Technologie lässt sich der Arbeitsalltag von HR- und Recruiting-Verantwortlichen deutlich effizienter gestalten. „Es gibt viele Lösungen, mit denen Sie bis zu 80 Prozent Ihrer Zeit einsparen können“, sagt Louis Coulon, Mitgründer von CleverConnect. Multiposting von Stellenanzeigen, CV-Matching oder zeitversetzte Videos führt er als Beispiele an. Aber auch gerade Plattformen wie ein Candidate Relationship Management bieten durch die Automatisierung von CRM-Workflows viel Potenzial für individuelle Arbeitserleichterung von der Datenpflege bis hin zu DSVGO-Management. Durch die Automatisierung zeitraubender und wiederkehrender Tätigkeiten, kann der Recruiting-Prozess deutlich beschleunigt, die Candidate Experience verbessert und vor allem für Recruiter:innen Kapazitäten geschafft werden, damit sie sich auf wichtige, mehrwertbringende Tätigkeiten, wie Kontaktpflege und Active Sourcing konzentrieren können.

Kosteneffiziente Recruiting-Strategien entwickeln

Nicht nur in puncto Zeit ist 2023 mehr Effizienz gefragt. Die Wirtschaftskrise zwingt Unternehmen auch zunehmend zu finanziellen Einsparungen. Während im vergangenen Jahr viele Arbeitgeber ihre Ausgaben für die Talentakquise erhöht haben, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist das wirtschaftliche Umfeld nun ein anderes. Ausgaben müssen optimiert und Recruiting-Strategien in erster Linie kosteneffizient entwickelt werden. Notwendige Investitionen, zum Beispiel in die technologische Unterstützung der HR-Kolleg:innen, sind umso plausibler, je mehr Ausgaben sie an anderer Stelle einsparen.

#4 Etablieren Sie ein digitales Referral-Programm!

Digitale Empfehlungsprogramme stellen die eigenen Mitarbeitenden in den Mittelpunkt der Recruiting-Strategie. Das Potenzial, das dadurch beinahe kostenfrei genutzt werden kann, ist enorm. Über Ihre Mitarbeitenden können Sie Jobanzeigen und Employer-Branding-Inhalte in neuen Netzwerken teilen, und so bis zu zehnmal mehr potenzielle Kandidaten erreichen. Das zahlt sich aus: Digitale Referral-Programme generieren das Dreifache an Bewerbungen und fördern zudem die interne Mobilität. Denn indem Sie Kolleg:innen Einblick in offene Stellen gewähren, finden sich schneller passende Besetzungen auch aus den eigenen Reihen.

HR-Kolleg:innen motivieren und Kündigungen vermeiden

Die letzten Jahre haben viele HR-Kolleg:innen an ihre Grenzen gebracht. Zahllose Einstellungsprozesse, Zeit- und Leistungsdruck sowie Arbeitsbedingungen, die sich pandemiebedingt ständig veränderten, haben dazu geführt, dass sich immer mehr Recruiter:innen ausgebrannt fühlen. 40 Prozent von Ihnen spielen derzeit mit dem Gedanken, den Job oder das Unternehmen zu wechseln. Bei den unter 35jährigen ist es sogar die Hälfte.

#5 Reduzieren Sie die Arbeitsbelastung für Recruiter:innen!

Die zunehmenden Belastungen im HR-Arbeitsalltag dürfen nicht unterschätzt werden, sonst verliert das Unternehmen wertvolle Mitarbeitende. Führungskräfte sind gefragt, nicht nur wenn es um einen wertschätzenden und gesundheitsbewussten Umgang mit personellen Ressourcen geht. Auch die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden, etwa durch intelligente technische Lösungen, die die Mitarbeitenden nachhaltig entlasten.

„2022 war ein Jahr der Herausforderungen – steigende Energiepreise, Lieferengpässe, Krieg in der Ukraine und auch die Ausläufer der Covid-19-Pandemie haben viele Unternehmen an ihre Grenzen geführt. Doch während US-Konzerne in Teilen mit Massenentlassungen reagieren, ist der deutsche Arbeitsmarkt in vielen Bereichen nach wie vor vom Fachkräftemangel geprägt“, erklärt Carl Hoffmann, COO und Co-Founder von CleverConnect. „Recruiting-Organisationen sollten darauf mit Flexibilität und Agilität reagieren. Und das muss sich in den HR-Investitionen widerspiegeln. Denn es ist ganz klar, dass Recruiting-Verantwortliche optimal für die Zukunft ausgestattet werden müssen, um die bevorstehenden Hürden meistern zu können und um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“

Infografik: Noch mehr Zahlen, Daten Fakten

Wir haben für Sie Hintergrundinformationen zu unseren Recruiting-Trends zusammengetragen und kompakt in eine Infografik verpackt.
Hier geht’s zur Infografik „Recruiting Trends 2023“

Video: CleverConnect Co-Founder Louis Coulon über gute Recruiter-Vorsätze 2023

Sie sehen kein Video? Finden Sie die Recruiting-Vorsätze mit Louis Coulon auf Youtube „Recruiters: good resolutions to make in 2023 – with Louis Coulon“.

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